Blindengolf

Blindengolf – Golf für Sehbehinderte und Blinde

Blindengolf – Geht das?

So unglaublich es klingt, auch Blinde und Menschen mit Sehbehinderungen können Golf spielen. Mit kleinen Anpassungen ist Golf für Menschen mit einer Sehbehinderung kein Problem mehr. Seit der Gründung des Deutschen Blinden Golf Clubs nehmen die Golfer auch an Turnieren teil.

Grundsätzlich gelten beim Blindengolf dieselben Regeln wie beim regulären Golf. Wenige Ausnahmen werden im Regelwerk des Deutschen Golf Verband (DGV) beschrieben. Der Coach bzw. der Caddy des Blindengolfers ersetzt das fehlende Sehvermögen. Der Coach gibt die Richtung des nächsten Lochs an und bringt den Golfer in die richtige Position. Nachdem der Blindengolfer seinen Schlag gemacht hat, beschreibt der Coach den Schlag, Schlaglänge und die Flugbahn des Balls.
Befindet sich der Ball in unmittelbarer Nähe des Grüns, begibt sich der Coach ans Loch und klappert mit der Fahne. Durch dieses akustische Signal erfährt der Blindengolfer die Position des Lochs. Anschließend schreiten Coach und Golfer die Entfernung vom Ball zum Loch gemeinsam ab. Der Blindengolfer merkt sich auf diesem Weg die Gegebenheiten des Grüns und bespricht eventuelle Breaks mit seinem Coach. Vor dem eigentlichen Putt peilt der Coach die Puttlinie und gibt dem blinden Golfspieler Anweisungen, wie er den Schläger führen soll. Wie im regulären Golf sollte der Ball beim ersten Putt ins Loch fallen.

Blindengolf – Wer nicht sehen kann muss fühlen

Wer nicht sehen kann, muss fühlen und alle anderen verbleibenden Sinne besser nutzen. Blinde und sehbehinderte Golfer sind auf dem Golfplatz immer noch immer eine Ausnahmeerscheinung, obwohl Golf als ideale aktive Therapieform gilt.
Der sehbehinderte Golfer spielt immer einen ruhenden Ball. Er kann somit agieren und muss nicht reagieren wie bei anderen Ballsportarten wie Squash oder Tennis. Allein diese Tatsache bringt Erfolgserlebnisse und damit Lebensfreude und mehr Lebensqualität. In den ersten Trainingsstunden hat der Blinde Golfer dem sehenden Golfer sogar einiges voraus. Der sehende Golfer konzentriert sich zu sehr auf den Ball und spielt verkrampft. Es entsteht ein eher verkrampfter Schlag nach dem Ball anstelle eines harmonischen Schwungs. Der blinde Golfer hingegen achtet viel mehr auf seine Bewegung.

GOSWO-Training für sehende und sehbehinderte Golfspieler

GOSWO bietet dem sehenden und sehbehinderten Golfer eine Referenzebene bzw. einen Referenzkorridor. Beide Golfer können den Golfschwung nicht mit den Augen verfolgen, jedoch erhalten beide Golfer eine Rückmeldung bei Berührung. Da der blinde Golfer sich jedoch mehr auf seine Bewegung konzentriert, entsteht ein viel größerer und schnellerer Lerneffekt. Hier können sehende Golfer von Blindengolfern etwas lernen. Sehr oft hört man den Ausspruch: „Das mache ich blind“. Na dann versuchen Sie mal einen Aufschwung im GOSWO-Korridor mit verbundenen Augen. Sie werden staunen, wie das misslingt.

Aber unser Gehirn lernt schnell. Ein beständiges GOSWO-Training von wenigen Minuten täglich verhilft zu einer besseren Schwungbahn. Unser Gehirn und unser Muskelgedächtnis bringen den Schläger immer näher an die Ideallinie.